Unimog 416 Truck-Trail RC-Modell - die Fässer

die Fässer
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Unimog 416 Truck-Trail RC-Modell

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erster Aufbau mit AXIAL SCX10-Chassis
Das ist mein Unimog 416 im Truck-Trail-Stil. Zuerst entdeckte ich das Axial-SCX10-Chassis mit dem Unimog-typischen Schwung im Rahmen. Als dann auch bei Tamiya die Karosse des 406er erscheint reifte der Plan...
Das Chassis von Axial ist schnell zusammengebaut. Aber bei der Lenkung fällt mir zuerst rein optisch die ungewöhnliche Radstellung der Vorderräder bei Kurvenfahrt auf. Darauf untersuchte ich dann die Lenkgeometrie genauer, und es war klar die Spurstange musste hinter die Achse verlegt werden. Die Achsschenkel werden von rechts nach links getauscht und die Anlenkung vom Servo neu gestaltet. Näheres ist auf den Bildern zu sehen. Auch die damals noch offen laufende Zahnradpaarung zwischen Motor und Getriebe gefiel mir nicht, weil nicht Off-Road-tauglich. Und so kam eine Abdeckung aus dem 3D-Drucker darüber.
Für die Karosse wird die Kabine von der 'Pritsche' getrennt und eine neue Rückwand eingebaut.  Der Heckteil wird komplett in Eigenarbeit erstellt.
Dabei steht nicht so sehr die genaue maßstäbliche Ausführung im Vordergrund, es musste in erster Linie der Akku und die Stoßdämfpfer untergebracht werden und der Deckel soll für den Akkuwechsel klappbar ausgeführt sein. Der für Truck-Trial-Fahrzeuge obligatorische Überrollschutz besteht aus Messingrohr 8x0,5mm und stützt sich vorn, in der Mitte und hinten am Chassis ab und verbindet damit auch die Kabine mit dem Heckteil zu einer kompletten Karosse. An den Rohrenden sind Gewindebuchsen mit Elektroniklot eingelötet. Die Rohr zu Rohrverbindungen sind ebenfalls gelötet, aber mit Hartlot, weil die Lötstellen mit Weichlot immer wieder brachen. Am Ende wird noch an den oberen Achsstreben das Spiel reduziert und ein geeigneter Fahrregler eingebaut.
So ausgestattet und umgebaut wird aus dem Unimog mit dem Axial SCX10-Chassis ein ganz passables Geländefahrzeug, bei dem nicht in erster Linie die Deatilierung im Mittelpunkt steht, sondern die Eignung für den rauhen Einsatz in Wald und Flur. Durch den Überrollschutz übersteht das Fahrzeug auch klaglos Umfaller und Überschläge. Die Geländetauglichkeit ist ebenfalls auf hohem Niveau eben so, wie man es beim Truck-Trail erwartet.
Die Bilder geben einen Eindruck von der Entstehung.
Zweiter Aufbau mit Tarxxas TRX-4 Chassis
Die oben beschriebene Ausführung hätte ja Endstand sein können, wenn ich nicht das Traxxas TRX-4 Chassis entdeckt hätte. Ein Chassis mit Portalachsen -  wie beim echten Unimog. Dazu noch ein 2-Gang-Getriebe und vorn wie hinten schaltbare Differenzilsperren, tiefer Schwerpunkt und auch hier der typische Schwung des Rahmens. Das war dann so überzeugend, das ich mich zu einem weiteren Umbau entschloss.
Erst einmal wird das Chassis so wie gekauft (nach Anleitung!) zusammengebaut. Das geht erfreulich gut von der Hand, die Qualität der Teile und der Anleitung sind gut. Was zu erwarten war: der Radstand ist zu groß, die Kotflügel und die seitlichen Abdeckungen stören, aber das Ding hat ganz hervorragende Fahreigenschaften, besonders natürlich im Gelände! Also die überflüssigen Kunststoffteile wieder ab bzw. eingekürzt. Dann die Hinterachse um 22mm weiter nach vorne bringen. Dazu Anlenkstangen gekürzt, Antriebwelle ebenfalls, die Aufhängung der Stoßdämpfer neu und den Rahmen gekappt. Der Hauptschalter sitzt direkt am Traxxas-Fahrregler, daher muss der von außen erreichbar sein. Platz findet er jetzt in der 'Wanne' hinter dem Akkuhalter - erreichbar durch die zu öffnende Klappe am Heck.
Die Karosse war ja fertig, nur die etwas umständliche Befestigung sollte sich in der neuen Ausführung ändern. Am Chassis werden auf die Unimog-Karosse passende Verbindungspunkte gefertigt . Hinten kann an der 'Wanne' angeschraubt werden, vorne hält ein Querträger die (neuen) Kunststoffbolzen der Karosse. Über der Motorabdeckung entsteht eine neue Mitteltraverse, die die Zentrierung der Karosse aufnimmt. Ergebnis - mit nur zwei (unverlierbaren) Schrauben hält alles sicher zusammen. Als letztes wird das Schaltservo für die Differenzialsperren noch 2mm näher ans Getriebe gerückt und mit einem stabilen Kunststoffschutz versehen. So ist der Unimog mehr denn je fit fürs Gelände!
So ist der 416er eine wahre Pracht: die Geländergängigkeit ist hervorragend, auch durch den sehr ordentlichen Lenkeinschlag. Das Schaltgetriebe und die Differenzialsperren tun ein Übriges. Und endlich hat er Portalachsen, wie es sich für einen echten Unimog gehört!
Die Fotos geben eine Einblick in den Aufbau.
Verkürzung des Radstands
Rein optisch störten mich zunehmend die nicht stimmigen Proportionen von Modellgröße zum Radstand. Ich nahm ein vorhandenes 1:32 Modell zuhilfe und verglich verschiedene Maße der Kabine mit denen des RC-Modells. Dabei zeigt sich, dass der Maßstab der Tamiya-Kabine nicht 1:10 sondern eher 1:10,5 ist. Daher reduziert sich dann auch der Radstand, der im Original 2900mm beträgt, von 290mm auf  277,5mm.  Das mag pedantisch klingen, aber die 12,5mm machen tatsächlich, dass die Proportionen so stimmen, wie sich im Nachhinein zeigte.
Für die weitere Kürzung des Rahmens musste zunächst der Fahrregler aus dem Heck seitlich in die Fahrzeugmitte versetzt werden.
Dazu wird nach Prüfung der Platzverhältnisse eine Halteplatte an dem Akkuschacht angebaut, an der der Regler befestigt werden kann. Das zieht dann auch umfangreiche Änderungen in der Kabelführung nach sich. Dann wird die Wanne am Heck selbst gekürzt. Auch die Aufhängung der Stoßdämpfer wandern bei den neuen Halteplatten um die 12,5mm weiter nach vorn. Mit Kürzung der Achshaltestangen und der Antriebswelle stellt sich dann der korrekte Achsabstand ein. Jetzt kollidiert aber das Differential im eingefederten Zustand mit dem hinteren Teil des Akkufachs. Also wird auch das störende Material weggefräst und mit einer Platte neu verschlossen. Zum Schluss wird der Aufbau noch entsprechend angepasst: Grundaufbau und Klappe gekürzt, der zugehörige Schließmechanismus versetzt und die Heckplatte muß leider neu erstellt werden.
Nach abschließenden Anpassarbeiten und Lackierung präsentiert sich das Modell in alter Frische. Und die Proportionen stimmen jetzt, was wahrscheinlich nur mir auffällt!
Optimierung durch Einsatz des 3D-Druckers
Im Urlaub hatte ich Zeit, mir noch einmal die Innereien meines Unimogs in Ruhe zu betrachten. Dabei kam mir die Idee, Dinge, die ich da mühsam mechanisch in Dreh- und Frästechnik erstellt habeund die so Stück für Stück immmer wieder geändert wurden, mit Hilfe des nun vorhandenen 3D-Druckers noch einmal neu zu fertigen und zu optimieren. Angefangen habe ich bei der Elektronikbox. Die sollte größer werden und einfacher zu öffnen sein. Außerdem wollte ich auch das Akkufach an die aktuellen Lipo-Akkus angepassen, der Anschlussstecker sollte einen festen Sitz bekommen und vor allem das Servo für die Getriebeschaltung in die Mitte verlegt werden. Der Anfang mit der Elektronikbox war einfach  und auch der 3D-Druck war unproblematisch.
Bei der Akkuschale habe ich dann doch einige Anläufe gebraucht bis ich mit der Umsetzung zufrieden war. Die einteilige Ausführung scheiterte am 3D-Druck. Die Verlegung des Getriebeservos gelang auch erst im zweiten Anlauf. Aber am Ende ist eine ansehnliches Bauteil entstanden, und über die anfänglichen Probleme habe ich in Sachen 3D-Druck einiges lernen können. Zu guter Letzt habe ich die Aluteile im Heck mit einigen Ausbrüchen versehen. Die Gewichtsersparnis ist zwar minimal, aber das Auge freut sich.
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